In der Schweiz gibt es ein detailliertes System von 12 Pflegestufen, die den Pflegebedarf anhand der benötigten Pflegezeit in Minuten pro Tag kategorisieren. Diese Einstufung hilft, den Pflegebedarf präzise zu ermitteln und die entsprechenden Leistungen zuzuweisen.
Das Wichigste in Kürze
- Pflegestufen: 12 Stufen, die den Pflegebedarf anhand der täglichen Pflegezeit in Minuten bestimmen.
- Tägliche Pflegezeit: Reicht von 0-20 Minuten (Stufe 1) bis über 221 Minuten (Stufe 12).
- Messsystem: BESA-System zur standardisierten Einstufung und Abrechnung.
- Leistungen: Von Medikamentenverabreichung über Hilfe bei der Körperpflege bis zur Unterstützung beim Gehen.
- Kostenübernahme: Teilweise durch Krankenversicherung und kantonale Sozialdienste.
- Finanzierung: Beteiligung durch Krankenkassen, Pflegebedürftige und öffentliche Hand.
- Kosten: Monatliche Durchschnittskosten für ein Pflegeheim betragen CHF 10’215.89.
Pflegestufen im Überblick
Pflegestufen Schweiz | Tägliche Pflegezeit (Minuten) | Beschreibung |
---|---|---|
Pflegestufe 1 | 0 – 20 | Geringer Unterstützungsbedarf bei alltäglichen Aufgaben. |
Pflegestufe 2 | 21 – 40 | Leichter Unterstützungsbedarf, einige tägliche Aktivitäten erfordern Hilfe. |
Pflegestufe 3 | 41 – 60 | Moderater Unterstützungsbedarf bei mehreren täglichen Aktivitäten. |
Pflegestufe 4 | 61 – 80 | Erheblicher Unterstützungsbedarf bei den meisten täglichen Aktivitäten. |
Pflegestufe 5 | 81 – 100 | Hoher Unterstützungsbedarf, umfassende Hilfe bei vielen täglichen Aktivitäten. |
Pflegestufe 6 | 101 – 120 | Sehr hoher Unterstützungsbedarf, fast vollständige Hilfe bei den täglichen Aktivitäten. |
Pflegestufe 7 | 121 – 140 | Umfangreiche Unterstützung in fast allen Bereichen, erheblicher Pflegebedarf. |
Pflegestufe 8 | 141 – 160 | Vollständige Unterstützung in allen Bereichen des täglichen Lebens. |
Pflegestufe 9 | 161 – 180 | Rund-um-die-Uhr-Betreuung und umfassende Unterstützung in allen Bereichen. |
Pflegestufe 10 | 181 – 200 | Sehr hohe Pflegeintensität, ständige Betreuung und Unterstützung notwendig. |
Pflegestufe 11 | 201 – 220 | Maximale Pflegeintensität, vollständige Betreuung und Unterstützung in allen Lebensbereichen. |
Pflegestufe 12 | 221+ | Höchste Pflegeintensität, intensive Rund-um-die-Uhr-Betreuung erforderlich |
Wie erhält man eine Pflegestufe?
Pflegestufen werden vor allem bei Personen, die zeitnah in eine Pflegeeinrichtung übergeben werden, definiert. Zur Messung des Pflegebedarfs gibt es in der Schweiz drei verschiedene Verfahren, wobei das BESA-System das gängigste ist. Das „Bewohner/-innen-Einstufungs- und -Abrechnungssystem“ (BESA) wird als standardisierte Methode verwendet, um pflegebedürftige Personen einzustufen. Es erfasst die Pflegeleistungen, die nötig sind, um eine Person mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu unterstützen. Dazu zählen Aufwendungen für:
- Medikamentenverabreichung
- Hilfe bei der Körperpflege
- Unterstützung beim An- und Ausziehen
- Begleitung beim Gehen
Leistungen und Kostenübernahme
Je nach Pflegestufe haben die Betroffenen Anspruch auf unterschiedliche Pflegeleistungen. Die Kosten für diese Leistungen werden teilweise von der Krankenversicherung und den kantonalen Sozialdiensten übernommen. Die Höhe der Kostenübernahme variiert je nach Pflegestufe.
Wie wird die Pflege im Pflegeheim finanziert?
Die Finanzierung der Pflegeleistungen erfolgt durch drei Parteien:
- Die Krankenkasse
- Den Pflegebedürftigen
- Die öffentliche Hand in Form von Kantonen und/oder Gemeinden
Für Bewohner und Bewohnerinnen in Pflegeheimen zahlt die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) pro Pflegestufe CHF 9.60 pro Tag. Die Eigenbeteiligung der Bewohner beträgt maximal CHF 23 pro Tag. Sollten dann noch Restkosten übrig sein, so springen die Kantone und Gemeinden bei der Finanzierung ein. (Quelle: Bundesamt für Gesundheit)
Pflegestufen Schweiz | Täglicher Pflegebedarf in Minuten | Beiträge der Versicherer in CHF pro Tag |
---|---|---|
Pflegestufe 1 | 0 – 20 | 9.60 |
Pflegestufe 2 | 21 – 40 | 19.20 |
Pflegestufe 3 | 41 – 60 | 28.80 |
Pflegestufe 4 | 61 – 80 | 38.40 |
Pflegestufe 5 | 81 – 100 | 48.00 |
Pflegestufe 6 | 101 – 120 | 57.60 |
Pflegestufe 7 | 121 – 140 | 67.20 |
Pflegestufe 8 | 141 – 160 | 76.80 |
Pflegestufe 9 | 161 – 180 | 86.40 |
Pflegestufe 10 | 181 – 200 | 96.00 |
Pflegestufe 11 | 201 – 220 | 105.60 |
Pflegestufe 12 | 221+ | 115.20 |
Pflege im Heim Kostenverteilung
Im Durchschnitt betragen die monatlichen Kosten für das Pflegeheim 10’215.89 Franken. Diese Kosten entstehen durch:
- Pension (40%): CHF 4’124.-
- KVG-Pflege (43%): CHF 4’401.-
- Betreuung (15%): CHF 1’529.-
- Übrige Kosten (2%): CHF 162.-
Die Pensions- und Betreuungskosten sind durch die pflegebedürftige Person zu finanzieren. Darunter fallen folgende Kosten:
- Zimmerkosten
- Verpflegung
- Wäsche etc.
- 24h Betreuung
60% der pflegenden Personen sind auf finanzielle Hilfe angewiesen, um die Kosten für die Pensions- und Betreuungskosten zu bewältigen. Mehr dazu finden Sie unter Ergänzungsleistungen & Hilfloseentschädigung.
Wie erhält man eine Pflegestufe?
Pflegestufen werden vor allem bei Personen, die zeitnah in eine Pflegeeinrichtung übergeben werden, definiert. Zur Messung des Pflegebedarfs gibt es in der Schweiz drei verschiedene Verfahren, wobei das BESA-System das gängigste ist. Das „Bewohner/-innen-Einstufungs- und -Abrechnungssystem“ (BESA) wird als standardisierte Methode verwendet, um pflegebedürftige Personen einzustufen. Es erfasst die Pflegeleistungen, die nötig sind, um eine Person mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu unterstützen. Dazu zählen Aufwendungen für:
- Medikamentenverabreichung
- Hilfe bei der Körperpflege
- Unterstützung beim An- und Ausziehen
- Begleitung beim Gehen
Fazit
Das System der Pflegestufen in der Schweiz stellt sicher, dass Pflegebedürftige die notwendige Unterstützung erhalten, die ihrem individuellen Bedarf entspricht. Es ermöglicht eine gezielte und effektive Versorgung und entlastet gleichzeitig die Angehörigen.
Für detailliertere Informationen und individuelle Beratung stehen Ihnen die Experten von Seniorenzentren Schweiz jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns direkt, um mehr über die Möglichkeiten und Angebote zu erfahren.